10 Spannbäume
Literatur:
Kapitel 24 aus [CLR90].
Inhalt
Kantengewichte ·minimale Spannbäume·greedy-Strategien
·Kruskals Algorithmus ·Prims Algorithmus
-
Motivation: Verknüpfung14 einer geg. Anzahl von Knoten mit
minimalen Kosten (Verkabelung, Routing, ...)
- Verknüpfung von n Knoten: mit n-1 Kanten
- Kosten: modelliert als "` Kantengewicht"'
- Gegeben:
-
G = (V, E) ungerichtet, verbunden, und mit E
Í V × V Menge potentieller Verbindungen
- Kantengewicht: w: V2 ® R.
- Gesucht: TÍ E sodaß
-
azyklisch (Baum)
- Verbindung aller Knoten (aufspannend,
spanning)
- minimale Kosten
minimal.
- Þ Problem des minimalen Spannbaums
- Beispiel für greedy-Strategie
- Bild
-
greedy-Strategie:
-
Heuristik für Optimierungsprobleme
- falls eine Entscheidung zu treffen ist: entscheide dich für die
augenblicklich beste Alternative (ohne auf mögliche
Nachfolge-Vorteile zu achten)
- iterativer Aufbau eines minimalen Spannbaumes
- Þ schrittweises Hinzufügen von Kanten.
Definition 9
Sei A Teilmenge eines minimalen Spannbaumes für G. Eine Kante
(u,v) ist sicher für A, falls A È {(u,v)}
Teilmenge eines minimalen Spannbaumes ist.
Generic-MST(G,w) =
A := 0;
while A does not form a spanning tree
do
find an edge (u,v) that is safe wrt. A
A := A $\cup$ {(u,v)}
done;
return A
-
Problem: wie findet man sichere Kanten?
Definition 10
Ein Schnitt (S, V-S) (cut) eines ungerichteten
Graphen ist eine Partition von V. Eine Kante
kreuzt den Schnitt, falls ein Endpunkt in S ist und der
andere in V-S. Ein Schnitt respektiert eine Menge von
Kanten, wenn keine Kante den Schnitt kreuzt. Eine Kante, die einen
Schnitt kreuzt, ist leicht falls ihr Gewicht von allen
kreuzenden Kanten minimal ist.15
Theorem 6
-
G = (V,E) zusammenhängend, ungerichtet, mit reellwertiger
Gewichtsfunktion w : E ® R.
- A Í E, A Teil eines min. Spannbaumes
- (S, V-S): Schnitt der A respektiert
- (u,v): leichte Kante, die den Schnitt (S, V-S)
kreuzt
- Þ (u,v) sicher für A.
minimaler-Spannbaum-Algorithmus
|
-
während der Algo läuft: A immer azyklisch
(Invariante)
- Þ GA = (V, A) Wald
- zu Beginn: Wald mit |V| (einknotigen) Bäumen
- jede hinzugefügte sichere Kante verknüpft zwei Bäume
- Þ Schleife |V| -1-mal durchlaufen
-
G = (V,E) zusammenhängend, ungerichtet, Gewichtungsfunktion
W: E ® R.
- A Í E, A Teil eines min. Spannbaumes
- C eine Zusammenhangskomponente (hier Baum) im Wald
GA = (V, A).
Es gilt: Wenn (u,v) eine leichte Kante ist die C mit
einer anderen Komponente verbindet, dann ist (u,v)
sicher für A.
-
Spezialisierung des generischen Algorithmus'
- greedy-Strategie
- direkt Umsetzung des Korollars 10
- Þ sichere Kante = die mit dem
geringsten Gewicht, die zwei Bäume verbindet.
- Þ nimm immer die Kante mit geringstem Gewicht: wenn sie zwei
Komponenten verbindet: hinzufügen, wenn nicht, ignorien
- Hilfsfunktionen + Hilfsdatenstrukturen:
-
Wald = disjunkte Mengen/Partition (von
Knoten)
- find-set: finde Repräsentanten
- Union: Vereinigung
- Makeset: ein-elementige Menge
mst-kruskal(G,w)
A := 0; // A: Kantenmenge
// Invariante: A Teil eines min. S-B
for all $v \in V[G]$
do Make-Set(v) done; // Wald aus lauter Knoten
sort the edges of $E$ by non-decreasing weight $w$;
for all edges $(u,v) \in E$ (in order)
do
if Find-Set(u) $\not=$ Find-Set(v) // nicht im selben Baum?
then
A := A $\cup$ {(u,v)};// fuege Kante hinzu
Union(u,v); // vergroebere Partition
fi;
done;
return A;
-
Laufzeit von Kruskal:
- hängt von der Implementierung der Hilfsstukturen ab
Initialisierung |
O(V) |
Sortieren |
O(Elog(E)) |
innere Schleife |
O(E) |
Datenrepräsentierung |
a(E,V). |
- Þ O(Elog(E))16
-
Spezialisierung des generischen Algorithmus'
- A: kein Wald, sondern ein einzelner Baum17
- Wachsen des Baumes startend von beliebiger Wurzel r
- Baum bestimmt den Schnitt
- Þ Iterationsschitt: füge leichte Kante vom Baum
nach außerhalb des Baumes hinzu
- greedy: mit jedem Schritt wird der Baum
minimal schwerer
- Datenstruktur
-
Ordnen der Knoten außerhalb des Baumes
- Þ Priority Queue (z.B. wieder mittels Heap)
mst-prim(G,w,r) // G = Graph, w = Gewichtung, r: Wurzel
Q := V(G); // priority queue von Knoten
// Q : Knoten noch nicht im Baum
for all $u \in Q$ do key[u] := $\infty$ done;
key[r] := 0;
p(r) := nil; // r ohne parent
while Q $\not= \emptyset$
do
u := extract_min(Q); // u dem Baum hinzugefuegt
for all $v \in Adj(u)$ // bewerte alle Nachbarn
do
if $v \in$ Q and $w(u,v) < key(v)$
then p(v) := u; // parent
key(v) := w(u,v)
fi
done
done
January 23, 2001